Industrieunabhängige Pharmakotherapieberatung im Jade-Innovations-Zentrum
Vernetzung verbessert die Heilungschancen für Krebspatienten.
Vernetzung und gute Kommunikation der behandelnden Ärzte verbessern die Heilungschancen für Krebspatienten. Dass die Region hier gut aufgestellt ist, bewies das große Interesse an der 7. industrieunabhängigen Pharmakotherapieberatung, zu der das Tumorzentrum Nordwest-Niedersachsen unter der Leitung des Facharztes für Urologie, Dr. Gerald Rodemer, und des Onkologen Tobias Wismann eingeladen hatte.
Mehr als 40 Experten aus Niedersachsen und Bremen informierten sich über die wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Entwicklungen. Der Fokus der Veranstaltung lag dabei auf strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Therapieverfahren, neuen Wirkstoffen sowie dem Kostenmanagement bei der Versorgung mit hochwirksamen Krebsmedikamenten (Zytostatika). Dr. Norbert Czech, Facharzt für Nuklearmedizin am Zentrum für Nuklearmedizin und PET/CT Bremen, verdeutlichte in seinem Vortrag, wie erfolgreich modernste nuklearmedizinische Verfahren heute sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie eingesetzt werden können – und zwar mit geringen Nebenwirkungen. Dr. Birgit Rauchenzauner, Chefärztin der Klinik für Strahlentherapie des Klinikums Wilhelmshaven, folgte mit einem Vortrag über die Kombination einer Strahlentherapie mit einer antihormonellen Therapie bei Prostatakrebs. Die Unternehmensbereichsleiterin Arzneimittelmanagement der AOK, Claudia Schaa, griff mit der Abrechnungsproblematik hochwirksamer, aber auch teurer Tumormedikamente, ein brisantes Thema der vorjährigen Pharmakotherapieberatung auf. Der Wilhelmshavener Apotheker Dr. Gerhard Fulde stellte die so genannten Check-Point-Inhibitoren als neue Wirkstoffe zur Immun-Tumortherapie aus pharmazeutischer Sicht vor.
Ziel der Veranstaltung ist es, neben der Information über neue Behandlungsansätze in der Tumortherapie den Blick der Ärzte für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den hoch wirksamen modernen, aber auch sehr teuren Medikamenten zu schärfen – unabhängig von Beeinflussung durch die Pharmaindustrie. Nur so kann nach Auffassung der Organisatoren gewährleistet werden, dass diese Therapien weiterhin allen Betroffenen uneingeschränkt zur Verfügung stehen.